Jiangsu Lu 8-12 - Old Qingdao

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Jiangsu Lu 8-12

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Allgemein

 

Die Jiangsu Lu (江苏路, Bismarck Straße) erstreckt sich auf einer Länge von 1.400 m und geht von Süd nach Nord. Sie beginnt an der Taiping Lu und endet in Höhe des Puji Hospitals an der Jiazhou Lu.

Der historische Name der Straße geht direkt auf den Reichskanzler Otto von Bismarck zurück.


8 Jiangsu Lu
Shinan District, Qingdao

Auf der Westseite der Jiangsu Lu gelegen befindet sich dieses zweigeschossige Gebäude, dessen Südfassade durch einen wuchtigen Zwiebelturm geziert wird, der mehr an russische Architektur, als an deutsche erinnert. 1897 vom russischen Auswanderer Kossynaleva erbaut, war hier von 1906 - 1912 das Amerikanische Konsulat untergebracht, bevor dieses in die Yishui Lu 1 umzog.



Von 1945 – 1947 wohnte hier Li Mi, der Befehlshaber des 8. Armeekorps der Kuomintang. Andere Quellen besagen jedoch, dass Li Mi das Gebäude Jiangsu Lu 10 bewohnte. Danach diente es der "Nationalen Liga für Demokratie - Qingdao" als Unterkunft, heute wird es von der Qingdaoer Stadtverwaltung genutzt.


9 Jiangsu Lu / Old Boy School

Shinan District, Qingdao

1899 wurde in Tsingtau die "Deutsche Schule", als eine Einrichtung der Bürger von Tsingtau eröffnet. Sie stand unter der obersten Leitung und Aufsicht des Gouvernements, das für alle Kosten aufkam, die von den Bürgern nicht übernommen werden konnten. Bis zur Fertigstellung des eigentlichen Schulgebäudes mit 6 Klassenräumen und Wohnräumen für die Lehrer am 2. September 1901, fand der Schulunterricht zuerst im Haus des Baurat Gromsch, danach in einem Korridor des Gerichtsgebäudes, der Wohnung des Pfarrers Richard Wilhelm, sowie im Prinz Heinrich Hotel statt. In nur 9 Monaten (Dezember 1900 – August 1901) wurde die, vom leitenden Regierungsbaumeister Bernatz entworfene Schule, auf der Ostseite der Jiangsu Lu errichtet.


Waren es zum Zeitpunkt der Eröffnung erst 3 Schüler, so unterrichtete man 1900 bereits 13 und 1902 schon 29 Schüler und Schülerinnen. Es waren ausschließlich deutsche, sowie weitere westliche Schüler zugelassen, chinesische Schüler waren vom Unterricht ausgeschlossen.

Da die Bürger von Tsingtau auf die Dauer die Schulkosten nicht tragen konnten, übernahm zum 1. April 1902 die Regierung die Schule, sie wurde zur Kaiserlichen Gouvernementsschule in Tsingtau. Zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine Reorganisation der Schule, sie wurde ein reformiertes Realgymnasium, das ausschließlich für Jungen zugelassen war, die Mädchen mussten ab diesem Zeitpunkt die Schule des Heilig-Geist-Klosters des Ordens der Franziskanerinnen aufsuchen.

Wohnten ursprünglich auch Lehrer in der Schule, so mussten diese sich nach und nach aus Platzgründen eine Wohnung in Tsingtau suchen, die Wohnräume und auch die Aula wurden in Klassenräume umgewidmet. 1906 beschloss das Gouvernement ein neues Schulgebäude in der Guangxi Lu (Prinz Heinrich Straße) zu bauen, das am 12. Juli 1907 fertiggestellt wurde.

Nachdem im September 1907 der Schulunterricht für die Jungen nur noch in der neuen Gouvernementsschule in der Guangxi Lu (Prinz Heinrich Straße) abgehalten wurde, wurden die Mädchen übergangsweise wieder in den Räumen in der Jiangsu Lu (Bismarckstraße) unterrichtet, bevor auch sie ab 1909/1910, wieder gemeinsam mit den Jungen in der Guangxi Lu (Prinz Heinrich Straße) unterrichtet wurden.

Eine ausführliche Darstellung des Schulwesens in China bis 1914 kann der folgenden Quelle entnommen werden: Deutscher Kulturimperialismus in China – Deutsches Kolonialschulwesen in Kiautschou (China 1898 – 1914, Chun-Shik Kim, Steiner Verlag, 2004, ISBN 978-3515085700. Gleichfalls bietet der Artikel "Die deutsche "Kaiserliche Gouvernements-Schule" in Tsingtau 1899 – 1920, ein Reform-Realprogymnasium" von Professor emeritus Dr. Wilhelm Matzat, interessante Einblicke in das Schulwesen der Vergangenheit.

Nach der Wiedererlangung der Souveränität Qingdaos durch China, wurde das Gebäude zur Öffentlichen Mädchenschule von Kiaochow, bevor es nach Gründung der Volksrepublik zur Grundschule für Jungen und Mädchen umgewandelt wurde.



Das Schulgebäude, auf einem kleinen Hügel gelegen, erreicht man über ca. 25 Treppenstufen. Granitsäulen stützen auf der Vorderfront die offene Veranda, die sich im Obergeschoß des Gebäudes befindet. Die Holzverzierungen enthalten chinesische Elemente. Über dem Haupteingang befindet sich im Walmdach eine Gaube, unter der sich die Jahreszahl der Eröffnung findet.


10 Jiangsu Lu / Wohnhaus Bergen

Shinan District, Qingdao

Auf der Westseite der Jiangsu Lu gelegenes zweigeschossiges Gebäude von 1912, das vom amerikanischen Pastor Bergen errichtet wurde. In den Anfangsjahren diente es als Unterkunft für den CVJM (YMCA – Young Men's Christian Association). Später wohnte hier Gosharov, ein russischer Kaufmann. Einige Quellen sagen, dass von 1945 – 1947 hier Li Mi, der Befehlshaber des 8. Armeekorps der Kuomintang, wohnte, während andere Quellen als Anschrift Jiangsu Lu 8 angeben.

Markantes Zeichen dieses Hauses sind die Ecksteine, die ihre Fortsetzung um die Fenster finden. Unter den oben abgerundeten Fenstern findet man kleine, ins Mauerwerk eingelassene Säulen-Balustraden.

Nummer 10 ist das zweite Haus von rechts.

 
 


12 Jiangsu Lu / Wohnhaus des "Adjutanten des Befehlshabers der Deutschen Marine"

Shinan District, Qingdao

1904 errichtete Stadtwohnung für den Adjutanten des Befehlshabers der Deutschen Marine. Unter der Bevölkerung sprach man kurz von der "Residenz des Gouverneurs Adjutanten" bzw. "Wohnung des zweiten Gouverneurs".

Von 1912 bis 1914 diente es als Hauptsitz des Marine Bataillons. Während der japanischen Besatzungszeit wohnte hier der Direktor der japanischen Mitsui Bank.

Das Gebäude ist aus Granit, Holz, sowie rotem glasiertem Ziegelstein erbaut. Einem Material, das zur damaligen Zeit den Reichtum bereits an der Außenfassade repräsentierte. Es ist 3-geschossig mit einem tiefheruntergezogenen Mansardendach, das eine Mischung aus Walmdach und Giebeldach ist.


Nummer 12 ist das erste Haus von rechts.

 
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