Guangxi Lu 1-9 - Old Qingdao

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Guangxi Lu 1-9

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Allgemein

Die Guangxi Lu (广西路  Prinz Heinrich Straße) beginnt im Osten an der Longkou Lu und verläuft von dort Richtung Westen, bevor sie nach rund 1.500 m am Bahnhof endet. Auf beiden Seiten der Guangxi Lu findet man alte Bäume, die gerade im Sommer und Herbst den ungestörten Blick auf die Häuser verhindern.

SMS Prinz Heinrich

 
 
 
 

Prinz Albert Wilhelm Heinrich von Preußen
(14.8.1862–20.4.1929)
Großadmiral der Kaiserlichen Marine

 


1-3 Guangxi Lu
Shinan District, Qingdao

Militär und Marine haben genau wie Bildung in Qingdao eine lange Tradition, die bis in die Zeit von 1900 zurück reicht. 1899 wurde in Tsingtau die "Deutsche Schule" gegründet, die 1902 in die Gouvernementsschule Tsingtau überführt wurde.

1906 beschloss das Gouvernement ein neues Schulgebäude zu bauen, welches die alte, aus allen Nähten platzende Schule ersetzen sollte und am 12. Juli 1907 fertiggestellt wurde. Der Neubau befand sich in der Prinz-Heinrich Straße (Guangxi Lu), gegenüber der Einmündung der heutigen Changzhou Lu.


Nachdem ab September 1907 der Schulunterricht für Jungen nur noch in der neuen Gouvernementsschule in der Guangxi Lu (Prinz Heinrich Straße) abgehalten wurde, wurden die Mädchen übergangsweise in den Räumen in der Jiangsu Lu (Bismarckstraße) unterrichtet, bevor auch sie ab 1909/1910, wieder gemeinsam mit den Jungen in der Guangxi Lu (Prinz Heinrich Straße) unterrichtet wurden.

(Privates Foto der Familie Doenitz)

 


Von Januar 1904 bis zum Frühjahr 1914 lebte Dr. phil. Paul Doenitz (* 05.10.1866 in Trebnitz (Saale); † 08.01.1955 in Erfurt) gemeinsam mit seiner Frau Gertrud (* 06.07.1884 in Sangerhausen; † 29.10.1967 in Sondershausen) in Tsingtau. Als Lehrer an der Gouvernementsschule unterrichtete er die Schüler in den ersten Jahren in der Jiangsu Lu, später in der Guangxi Lu. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Lehrer, war er auch Bibliothekar der öffentlichen Kiautschou Bibliothek, in der sich jedermann Bücher ausleihen und deutsche Tageszeitungen lesen konnte.


1914, nach Besetzung von Tsingtau durch die Japaner, wurde die Gouvernementsschule in eine japanische Schule umgewandelt, über die weitere Geschichte des Gebäudes liegt leider keine Information vor.

Eine ausführliche Darstellung des Schulwesens in China bis 1914 kann der folgenden Quelle entnommen werden: Deutscher Kulturimperialismus in China – Deutsches Kolonialschulwesen in Kiautschou (China 1898 – 1914, Chun-Shik Kim, Steiner Verlag, 2004, ISBN 978-3515085700. Gleichfalls bietet der Artikel „Die deutsche „Kaiserliche Gouvernements-Schule" in Tsingtau 1899 – 1920, ein Reform-Realprogymnasium" von Professor emeritus Dr. Wilhelm Matzat, interessante Einblicke in das Schulwesen der Vergangenheit.

(Programm Besitz Familie Doenitz)


Teile der Schule, insbesondere der aus Granitsteinen errichtete Eingangsbereich mit dem Abschlußstein über der Tür sind auch heute noch erhalten, auch die Form der Fenster entspricht dem ursprünglichen Original. Der Mittelbau jedoch unterlag einigen Veränderungen, so ist z.B. der ursprüngliche Spitzgiebel nicht mehr vorhanden. An dessen Stelle ist ein 4. Stockwerk gerückt, dieses hebt den Mittelbau von den etwas zurückgesetzten Nebengebäuden jedoch wieder ab. Links und rechts vom Eingang steht je eine alte Kanone.




Heute dürfte in dem Gebäude eine Marineschule untergebracht sein, das Emblem links vom Eingang (Anker, sowie roter Stern) lässt auf Marine schließen.


5 Guangxi Lu / Wohnhaus des Deutschen Pfarrers
Shinan District, Qingdao





Auf der nördlichen Straßenseite findet man das 2 geschossige Wohnhaus des Deutschen Pfarrers von der Steyler Mission (SVD), das 1914 fertiggestellt wurde. Zur Straßenseite hat es 2 gemauerte Spitzgiebel.


7 Guangxi Lu

Shinan District, Qingdao


9 Guangxi Lu / Wohnhaus Carl Bödiker

Shinan District, Qingdao

Carl Bödiker, Kaufmann in Tsingtau, errichtete 1903 dieses Haus, von dem hier nur ein Modell gezeigt wird, das dem Original leider nur teilweise entspricht.


Das 2 geschossige weiße Gebäude besitzt angedeutete Säulen neben den Fenstern und der Eingangstür im Erdgeschoß. Im Obergeschoß setzen sie sich als echte Säulen fort, die mit Rundbögen verbunden die offene Veranda abschließen. Das Haus besitzt ein Spitzdach mit 2 Giebeln zur Straßenseite.

 
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