Geschichte (1897 bis 1984) - Old Qingdao

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Geschichte (1897 bis 1984)

Qingdao Fakten

Von 1897 bis 1914 stand Tsingtau als Hauptstadt des "Deutschen Schutzgebiets Kiautschou" unter deutscher Herrschaft. Nach der Besetzung der Bucht ordnete Otto von Diederichs ein Vorkaufsrecht für alles Land im Pachtgebiet an und erwarb so das Land auf dem die Stadt Tsingtau erbaut werden sollte.


In der Stadt gab es einen Stadtteil, wo nur Europäer und deren Angestellte wohnen durften, während die anderen Stadtteile für Chinesen vorgesehen waren. Der "europäische" Stadtteil wurde im wilhelminischen Baustil erbaut, während die "chinesischen" Viertel im lokalen Stil bebaut wurden.

 

Des Weiteren baute man einen Hafen mit einer Werft, einen Bahnhof, eine Universität und verschiedene Fabriken. Es entstanden Kasernen und weitere militärische Infrastruktur, ein Lazarett, ein Gericht, mehrere Schulen, eine evangelische Kirche, eine Post, ein Elektrizitätswerk, eine Filiale der Deutsch-Asiatischen Bank und das Gouvernementsgebäude.


Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Tsingtau nach drei Monaten Belagerung durch Japan besetzt. Am 7. November 1914 ergaben sich die deutschen Truppen gemeinsam mit ihren österreichisch-ungarischen Alliierten, dadurch kamen etwa 4.700 Deutsche in japanische, 76 Schwerverwundete in britische Kriegsgefangenschaft. Nach der Kapitulation drängten japanische Kaufleute und Gewerbetreibende in die Stadt und es entstand ein japanisches Viertel.

Im März 1917 wurde ein englisch-japanischer Geheimvertrag abgeschlossen, in dem die Abtretung Kiautschous, sowie der Übergang der sonstigen Rechte und Privilegien Deutschlands in Schantung an Japan geregelt wurde.




Nach Ende des Ersten Weltkrieges blieb daher das Gebiet um Qingdao nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages (Artikel 156 - 158) als Kolonie zunächst in japanischer Hand. Schon während der Vertragsverhandlungen kam es 1919 zu heftigen Studentenprotesten in China. Diese Proteste sind als "Bewegung des 4. Mai" bekannt und hatten weit reichende Folgen für die chinesische Kultur und Gesellschaft.

Denkmal Bewegung 4. Mai 1919 in Beijing

Denkmal Bewegung 4. Mai 1919 in Qingdao


So gehört China neben den USA zu den, in den Ersten Weltkrieg involvierten Staaten, die den Versailler Vertrag nicht unterschrieben haben. 1921 wurde daher zwischen China und Deutschland ein eigener Friedensvertrag abgeschlossen. Am 10. Dezember 1922 erfolgte die Rückgabe Qingdaos von Japan an China. Doch bereits 1938 besetzte Japan erneut Qingdao.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlaubte zuerst die Chinesische Nationalpartei (Kuomintang) den USA Qingdao als Hauptquartier für ihre westliche Pacific Flotte zu nutzen. Diese Erlaubnis erlosch, als Qingdao von der Roten Armee eingenommen wurde und am 1.Oktober 1949 die heutige Volksrepublik China ausgerufen wurde.

Seit 1984 gilt in China die "Politik der offenen Tür für Außenhandel und Investitionen". Für Qingdao bedeutete dies den schnellen und stetigen Wandel in eine moderne Industrie- und Hafenstadt. Die Chinesische Flotte unterhält hier heute das Hauptquartier der nördlichen Flotte. Das auffälligste Zeichen der "offenen Tür" in Qingdao wurde aber durch China am 5.Novermber 1984 gesetzt, zum ersten Mal nach 37 Jahren erhielten 3 Schiffe der US-Flotte die Erlaubnis den Hafen von Qingdao anzulaufen. Ihre Besatzungen wurden von der Chinese People's Liberation Army Navy (PLAN) aufgenommen und willkommen geheißen.

 
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