Changzhou Lu - Old Qingdao

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Changzhou Lu

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Allgemein

Die Changzhou Lu (常州路) verläuft auf einer Länge von ca. 300 m E-förmig, südlich von der Guangxi Lu abzweigend. Teile der alten Straße sind inzwischen zugebaut, so dass man um von einem Teil der Changzhou Lu in den anderen Teil zu gelangen, einen Häuserblock (ca. 20m) die Guangxi Lu entlang gehen muss.


23 Changzhou Lu / Gefängnis-Museum am Standort des ehemaligen deutschen Gefängnisses

Shinan District, Qingdao

Auffälligstes Gebäude der Changzhou Lu ist das Gefängnis-Museum am Standort des ehemaligen deutschen Gefängnisses, das sich an genau der Stelle befindet, an dem sich früher in Tsingtau das Gefängnis für die Europäer befand. Die Gesamtfläche beträgt 8220 m², davon sind 5022 m² bebaut. Der Gefängnis-Komplex besteht aus 5 Gebäuden, deren Namensgebung erst 1935 erfolgte:

  -  Ren, Güte
  -  Yi, Gerechtigkeit
  -  Li, Umgangsformen
 -  Zhi, Weisheit
  -  Xin, Vertrauen

Nur Teile der Anlage sind zu besichtigen.

Das Haus mit dem Namen Güte wurde 1900 erbaut und diente den Deutschen als Gefängnis für die Nichtchinesen. 22 einzelnen Zellen waren auf einer Gesamtfläche von 1416,33 m² untergebracht. Nach Abzug der Deutschen nutzten es vorübergehend die nördlichen Warlords und später auch die Nationalistische Partei Chinas als Gefängnis. 1938, nach der Besetzung von Qingdao durch die japanische Marine, fanden Umbaumaßnahmen statt, unter Anderem wurde ein Wasserverlies eingebaut. Auch nach Kapitulation der Japaner diente dieses Gebäude seinem ursprünglichen Zweck, jetzt wurden hier die als Kriegsverbrecher eingestuften Japaner untergebracht. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Ausstellung zum Gerichtswesen in Tsingtau zwischen 1897 und 1849.



Die einzelnen Stockwerke sind untereinander durch ein Treppenhaus mit enger Wendeltreppe verbunden.

Zu Beginn der deutschen Kolonialherrschaft über Kiautschou stand das Gefängnis unter der Leitung der Gefängnispolizei, die aus Offizieren und Soldaten des 3. Marinegeschwaders gebildet wurde. Üblicherweise bestand die Wache aus 2 Soldaten, während einer die Gänge außerhalb des Wachraums kontrollierte, ruhte sich der Zweite aus.



Das Büro des Gefängnisdirektors und der Gefängnisverwaltung befanden sich auf der Nordseite des Gebäudes. Neben dem Büro des Gefängnisdirektors fand hier auch die Registrierung und erkennungsdienstliche Behandlung der Gefangenen statt. Dazu wurden ihm auch Fingerabdrücke (alle 10 Finger und die Handflächen) abgenommen und langfristig aufbewahrt.

Im Untergeschoß befindet sich das 1938 nachträglich von den Japanern eingebaute Wassergefängnis. 6 m in der Länge und 4 m in der Breite ist 2,2 m hoch. Das Wasser stand ca. 0,30 cm hoch. An der Decke befindet sich ein Eisenträger, an dem der Gefangene aufrechtstehend mit den Händen gehängt wurde, seine Füße reichten im Wasser bis auf den Boden. Daneben befinden sich im Keller auch die Befragungsräume mit den unvermeidlichen Folterinstrumenten.

 
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